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Antalya zwischen Steinen und Gischt: Frühlingstreiben in der Altstadt

  • Kadir Admin
  • 6. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 7. Mai

Es gibt Städte, die sich einem langsam offenbaren – wie ein altes Buch, das man behutsam durchblättert. Antalya gehört zu diesen Orten. An einem Frühlingswochenende, während die Mittelmeerküste sich unter den ersten warmen Sonnenstrahlen regte, ließ ich mich treiben – durch die gepflasterten Gassen von Kaleiçi, der Altstadt. Eine spontane Auszeit, zeitlos und zart, zwischen Sonnenlicht, antiken Mauern und salziger Brise.

Kaleiçi: Ein Labyrinth außerhalb der Zeit

Schon beim Durchschreiten des Hadrianstors, einem römischen Triumphbogen mit drei verzierten Bögen, spürt man, wie sich der Rhythmus ändert. Der Lärm der Stadt weicht dem leisen Knirschen der Schritte auf Kopfsteinpflaster, das Stimmengewirr wird sanfter. Kaleiçi windet sich wie eine Muschel: ein Labyrinth enger Gassen, gesäumt von osmanischen Häusern, kleinen Cafés, Galerien und schattigen Innenhöfen.

Die Häuser, meist weiß mit dunklem Holz, erzählen Geschichten. Manche liebevoll restauriert, andere romantisch verfallen. Die Holzläden stehen halb offen, aus den Balkonen quellen Bougainvillea und Geranien. Der Duft von Bitterorange, Jasmin und Minze schwebt durch die Luft.

Hier möchte man langsamer gehen. Ein Handwerker arbeitet still. Eine alte Frau flechtet Körbe vor ihrer Tür. Vogelsang vermischt sich mit dem fernen Ruf des Muezzins. Jeder Stein erzählt, jede Ecke offenbart ein kleines Wunder.

Kleine Pausen, große Eindrücke

In Kaleiçi besichtigt man nicht – man entdeckt. Man verirrt sich mit Absicht. Hinter jeder Kurve wartet eine Überraschung: eine alte Moschee, eine byzantinische Kirche, heute ein Museum, oder ein plätschernder Brunnen.

Die Cafés wirken wie kleine Bühnen. Man hält inne bei einem heißem Çay, einem türkischen Kaffee oder einem frisch gepressten Granatapfelsaft. Die Gespräche sind leise, der Blick wandert zu einer kunstvoll verzierten Tür, einer versteckten Treppe oder einem Kater im Sonnenlicht.

Der alte Hafen: Balkon zum Unendlichen

Nach den schattigen Gassen öffnet sich die Szenerie plötzlich. Man geht eine Böschung hinab und der alte Hafen von Antalya liegt vor einem – wie ein Gemälde. Eingebettet in eine felsige Bucht, umrahmt von Klippen und alten Mauern, scheint er geschützt vor der Welt.

Traditionelle Holzboote, die Gulets, schaukeln träge im Wasser. Ihre Namen, oft in goldener Schrift, klingen theatralisch: Poseidon Queen, Ottoman Dream, Blue Voyage.

Am Kai läuft das Leben gemächlich: Fischer flicken ihre Netze, Kinder jagen Tauben, Touristen fotografieren Möwen. Und überall Katzen, die eigentlichen Herrscher des Hafens.

Das Meer leuchtet in sattem Blau. Die Berge des Taurus zeichnen sich am Horizont ab. Am späten Nachmittag vergoldet das Licht Mauern, Masten und Gesichter – die Stunde der Stille beginnt.

Ein Hauch von Frühling liegt in der Luft

An diesem Wochenende lag etwas Neues, Weiches, Versprochenes in der Luft. Die Bäume trieben aus, die Terrassen füllten sich, Straßenmusiker kehrten zurück. Selbst die Steine schienen sich zu wärmen.

Es war kein lauter Frühling, sondern ein zarter, fast geheimer. Antalya zeigte ein Gesicht fernab des Tourismus: poetisch, geerdet, still schön.

Antalya: Lebendig, verwurzelt, zeitlos

Was bleibt, ist nicht nur die Kulisse oder das Erbe, sondern dieses friedliche Nebeneinander der Zeiten. Eine Stadt, die dem Meer zugewandt ist und dennoch tief verwurzelt. Ein Kreuzungspunkt zwischen Ost und West, Geschichte und Gegenwart.

Man geht ohne Ziel – und findet alles: ein Gefühl, einen Blick, ein Lichtspiel, ein Stück Geschichte.

Empfehlungen für ein Frühlingswochenende in Antalya:

  • Verirre dich in Kaleiçi – ohne Karte, ohne Plan. Lass dich treiben.

  • Trinke Çay am Hafen, am besten zum Sonnenuntergang.

  • Höre der Stadt zu – sie spricht mit Steinen, Wind und Wellen.










Tips for a Spring Weekend in Antalya:

  • Get lost in Kaleiçi without a map: let the streets guide you to unexpected treasures.

  • Sip a çay by the harbour, especially at sunset. That’s when time stands still.

  • Let the city speak, in its own rhythm. In Antalya, the sea, the stones, and the sky say it best.

 
 
 

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Über mich

Ich bin in der gesamten Türkei für deutsch- und englischsprachige Gruppen aktiv. Ich bin verheiratet, habe zwei erwachsene Kinder und ein Enkelkind

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